... Träume der Freiheit ...
Es ist schon spät ...
Längst liegst du da ... entschlummerst unserer Welt
Fällst in einen Tiefen Schlaf ...
Einsam... und doch irgendwie nicht wirklich allein
...
Gedanken umkreisen dich ...
Wessen Gedanken? ... eine Frage die du dir nicht
mehr zu stellen wagtest ...
Dunkelheit umgibt dich als du das Reich der Träume
betrittst ...
... du schläfst ...
Entfliehst in einen Traum ...
Die Dunkelheit scheint nachzugeben ...
Nur ein leichter Schleier bleibt ...
Du öffnest deine Augen und siehst Dich!
Du liegst noch immer auf deinem Bett ...
Seltsam blickst du dich selbst an ...
Dann erkennst du Hände ...
Sanfte Hände – zärtliche Hände welche deinen Rücken
massieren und liebkosen ...
Du versuchst zu erkennen wer jener ist der dich
sanft berührt ...
Doch du erkennst nur einen Schatten ...
Einen Schatten ohne Gesicht ...
Doch seine Berührungen scheinen Real ...
Denn selbst jetzt wo du nicht einmal in deinem
Körper bist kannst du sie dennoch spüren ...
Du schaust dem „Spiel“ zu ... genießt es ...
Du siehst wie die Hände über deinen Rücken gleiten
...
Dich sanft massieren ...
Deine Schultern erreichen ...
Siehst jenen Wolf der sich auf deiner Schulter
abzeichnet ...
Du stehst da und lächelst ...
Doch was war das ...?
Du könntest schwören das jenes Bild auf deiner Haut
dich gerade angeblickt hat ... oder war es doch nur eine Täuschung ...?
Du wartest ab .. siehst weiter zu ...
Da ! Noch einmal ...
Eine Bewegung .. ein Blick ... und das Bild bewegte
sich doch ...
Langsam verschwinden die Hände in schwarzem Dunst
...
Dein Blick fällt nur noch auf jenes Bild ...
Alles um dich herum beginnt zu verschwimmen ...
Du achtest auf nichts anderes mehr ...
Langsam wird das Bild dreidimensional
...manifestiert sich ... wird Real ...
Der Wolf blickt dich mit sanften Augen an ... und
doch scheinst du ein unbändiges Feuer in seinen Augen zu sehen ...
Dann vernimmst du auf einmal eine Stimme in deinem
Kopf ...
„Träumst du? Oder bist du wach? ... was denkst du
mein Engel?“...
Du schweigst ... hältst es nicht für real .. wie
auch ? ...
„Nun gut .. du zweifelst an mir .. an dem was du
siehst ... – doch was hast du zu verlieren? ... „ ... dann glaubst du fast ein Lächeln erkennen
zu können ... „Folge mir ... wenn vielleicht auch nur in einen Traum ...“
Dann löst sich das Bild von deinem Körper ...
Springt dir entgegen ... gleitet durch dich hindurch ...
Ein Wolf in voller Bracht steht vor dir .. grau ..
mit wilden und doch sanften Augen ...
Noch einmal hörst du die Stimme : „.. Folge mir
...“
Dann entschwindet er lautlos durch die Wand ...
Etwas verwirrt stehst du noch immer da ...
Dein Körper ruht noch immer auf deinem Bett ...
Doch du kannst dem Aufruf nicht wiederstehen ...
Rennst durch das Haus ... durch die Tür hinaus in
die kühle Nacht ...
Blickst dich um .. und erkennst den Schatten des
Wolfes der scheinbar auf dich wartend
einige Meter von dir weg steht ...
Er läuft los .. und du versuchst ihm zu folgen ...
Rennst so schnell dich deine Füße tragen ...
Doch der Wolf scheint schneller ...
... du rennst weiter ... spürst die kalten Steine
unter deinen Füßen,
die weiche Erde und das feuchte Grass ...
Du läufst und läufst ... doch der Wolf scheint sich
immer weiter zu entfernen ...
Dein Herz rast .. dein Atem wird immer schneller
...
Du rennst so schnell wie du noch nie zuvor gerannt
bist ...
Und doch .. scheinbar vergebens ....
Die ersten Zweifel kommen in dir auf ... „.. ich
werde ihn nicht erreichen ...nicht auf diese Art“ fährt es dir durch den Kopf
...
Doch du willst nicht – du kannst nicht Aufgeben ..
rennst immer weiter ...
Auf einmal spürst du wie sich die Kleider von
deinem Körper lösen ...
Kühler Nebel beginnt deinen Leib zu umspielen ...
Kalte Tropfen feuchter Luft liebkosen deine Haut
...
Und wie aus ferner Sicht siehst du dich selbst wieder
laufen ...
Nackt und der Wolf so weit weg von dir ...
Der Nebel wird dichter ... nimmt dir die Sicht ...
... dann durchbricht jene Nebelwand plötzlich ein
weißer Wolf ...
Wunderschön – stark und unantastbar scheint er zu
sein ... und Frei!
Er folgt dem grauen Wolf ... ist schneller als er
... holt ihn alsbald ein ...
Du siehst Ihn ... seine Augen ...
Und erkennst Dich selbst ! .. tief in seinem innern
...
Du bist jener weiße Wolf ...
Deine Pfoten berühren immer nur leicht den Boden
...
Du scheinst förmlich über das Land zu fliegen ...
Und neben dir, dich immer begleitend .. der Graue
...
Du rennst über Felder, Hügel und Berge...
Erst als du die Spitze des Höchsten Berges weit und
breit erreicht hast, hältst du inne ...
Dein Herz rast noch immer ...
... auch der Graue erreicht dich ... kommt neben
dir zum stehen...
Du blickst hinauf .. hinauf in den Himmel ...
Zu den Sternen ...
... und dann erblickst du - den Mond ...
Du fühlst eine Art von Freiheit die du zuvor noch
nie verspürt hattest ...
Und der große Körper neben dir scheint dir Schutz
zu geben ...
Du erhebst deinen Kopf ... blickst zum Mond ...
Ein schöner Mond in einer klaren Nacht ...
... erst leise .. dann immer lauter werdend,
stimmst du einen Ruf an ...
Einen Ruf der Freiheit ...
Und in deinen Klang stimmt der Graue mit ein und vereint euer „Geheul „ zu einer Sinfonie ...
...
... ... Plötzlich erwachst du ...
Dein Herz rast ... du liegst wieder auf deinem Bett
... allein ...
War dies alles doch nur ein Traum?
... doch .. was weckte dich aus deinem Schlaf?
War es nicht das heulen eines Wolfes? ...
Vorsichtig schiebst du den Vorhang, der vor deinem
Fenster hängt, zur Seite .. blickst hinaus ...
Und da steht er ... groß grau und doch so sanft ...
Jener Wolf aus deinem Traum ...
Blickt dich noch einmal mit seinen sanften Augen an
...
Wendet sich ab ... und verschwindet in der
Dunkelheit ...
Du sinkst wieder zurück in dein Bett ..
blickst an die Decke ...
Dann hörst du noch einmal jene Stimme in deinem
Kopf ...
„...nicht alles ist so wie es scheint ... und
manche Träume sind realer als so mancher denkt ...“ ...
©Phoenix
2001
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen